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Entstehungsgeschichte der "Heinrich Schirmbeck Gesellschaft"

Zur Entsehungsgeschichte der „Heinrich Schirmbeck Gesellschaft e.V.“ 2003 fanden in privatem Rahmen auf Initiative von der Gemeindepädagogin Helma Hoffmann von der Thomasgemeinde in Darmstadt und meinen Vorschlag hin Lesungen mit Heinrich Schirmbeck statt. Er freute sich sichtlich, daß ein Kreis von Frauen aus der „Pirouette des Elektrons“ vorlas. Daraus formierte sich ein kleiner Freundeskreis. 2004 fragte ich den langjährigen Freund Schirmbecks, den Verleger Immo Hilbinger, ob er ein Buch zu Schirmbecks 90. Geburtstag neu herausbringen könne. Ohne dieses kühne Wagnis, die Bücher Schirmbecks neu zu verlegen, gäbe es die 2004 gegründete Heinrich Schirmbeck Gesellschaft e.V. nicht. Zu seinem 90. Geburtstag konnte Heinrich Schirmbeck ergriffen drei seiner Werke in den Händen halten. Dankbar und geradezu ungläubig staunte er jeden Tag, noch bis zu seinem Lebensende, über die von Immo Hilbinger herausgebrachte Jubiläumsausgabe. Die Heinrich Schirmbeck Gesellschaft e. V. hat zum Ziel, das literarische Werk und die wissenschaftlichen Erkenntnissen und Arbeiten von Heinrich Schirmbeck zu erhalten und zu fördern. Sie versteht sich darüber hinaus als Vereinigung, die alle am literarischen Leben interessierten Personen und Körperschaften zusammenfügt. Sie knüpft und unterstützt dabei lokale, regionale und überregionale Kontakte. Sie sucht den Dialog zu Literaten, Literaturwissenschaftlern und Kritikern einerseits sowie Lesern andererseits. Zu den vorgenannten Zwecken veranstaltet die Heinrich Schirmbeck Gesellschaft e.V. öffentliche Gespräche, Begegnungen, Seminare und sonstige, dem Vereinszweck förderliche Unternehmungen. Darüber hinaus fördert die Gesellschaft die Entstehung und Verbreitung von Literatur. Die Tätigkeit des Vereins ist international. Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der Abgabenordnung. Der Verein ist selbstlos tätig..

 
  • Helga Willuweit-Schirmbeck erinnert an das Erbe der Neuen Künstlerkolonie

„Wer sich mit Buchstaben begnügt,

statt sein Herz in die flammende Waagschale zu legen,

sondert sich von Gott.“

  • Dieses Zitat von Heinrich Schirmbeck hat mich tief berührt und bestimmt mein Leben. Nach dem Tod meines Mannes umgab mich eine große Leere, bis mir ein Traum geschenkt wurde: Mit Heinrich Schirmbeck ging ich noch einmal über seine geliebte Rosenhöhe, vorbei an den Wegen mit den Namen der Schriftsteller, die hier lebten und wirkten. Im Traum hörte ich die fragenden Stimmen von Spaziergängern: „Wissen Sie, wer Frank Thiess war?“. Dies geschah auch an den Wegen von Kasimir Edschmid, Georg Hensel, Karl Krolow und Dolf Sternberger. Viele Male wurden diese Fragen gestellt, und mit Achtung und Stolz erzählte Heinrich Schirmbeck von den Dichtern, mit einem schelmischem Blick erwähnend, dass auch sein Name einst hier stehen werde.
  • Eine Kraft in mir ließ mich aufstehen und ins Atelier, den Arbeitsraum meines Mannes, gehen. Hier schaute ich mich um und wußte: Dies ist der Ort, um durch Lesungen das Werk Heinrich Schirmbecks zu erhalten und auch seinen Dichter-Kollegen einen Raum zu geben, sie nach- und nebeneinander zu lesen, sie zu versöhnen. Damals ahnte ich zwar noch nicht, auf was ich mich einließ, aber ich sprach mit dieser Vision vor Augen mit Freunden darüber. Margarete Dierks verstand und ermutigte mich mit den Worten: „Fange an, ich helfe dir.“ Ohne diese Worte gäbe es die „Schriftsteller der Rosenhöhe“ nicht. Vor allem gilt mein Dank dem Verleger Immo Hilbinger, denn sein kühnes Wagnis, die Werke von Heinrich Schirmbeck neu zu verlegen, war sehr wichtig für unsere Veranstaltungen. Bis heute finde ich Unterstützung von treuen Freunden Schirmbecks - so schließt sich der Kreis. Mut gab mir auch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Der Minister schrieb mir: „Ich würde mich freuen, wenn mit den Aktivitäten der in diesem Jahr gegründeten „Heinrich-Schirmbeck-Gesellschaft“ die Erinnerung an Ihren Mann im Bewusstsein der deutschen Literaturfreunde wach gehalten werden könnte.“
  • Seit 5 Jahren existiert das Projekt „Schriftsteller der Rosenhöhe“ und hat seinen festen Zuhörerkreis gefunden. Bis heute ist Heinrich Schirmbeck immer noch der weitgehend Unbekannte, den es zu entdecken gilt. Ihn, den man als einen der „Kirchenväter“ der GRÜNEN bezeichnete oder einen „Propheten gegen die Hoffnungslosigkeit“ nannte, dessen Werk von der Widersprüchlichkeit der Welt erzählt, dokumentierte bis ins hohe Alter durch sein Tun und Schreiben den unabänderlichen Glauben an die Kraft der Hoffnung. Und diese Hoffnung braucht auch die Heinrich-Schirmbeck-Gesellschaft. Wir brauchen deutlich mehr Menschen, die Mitglied werden, die sich engagieren und so die geistige Strahlkraft von Heinrich Schirmbeck leuchten lassen, „für eine Welt der Hoffnung“.
  • Helga Willuweit-Schirmbeck
  • • Das Projekt wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.